48 STUNDEN IN LONDON

„Lass mal irgendwo morgens hinfliegen und abends wieder zurück, ich will nur Fotos machen“ sagte sie.

Yes, das war der Satz, den ich zu Shari sagte, als ich völlig enttäuscht auf meinem Zimmer in Antwerpen saß, weil ich dort keine Zeit hatte, um Fotos für Instagram, Blog etc. zu produzieren.
Da ist man in so einer schönen Stadt und bekommt nicht mal fünf Minuten Zeit, um Bilder zu produzieren. Die einen denken sich jetzt „mähhh, was ist daran so schlimm?!“
Kann ich euch sagen: Für einen Blogger/Influencer (oder wie ihr es auch immer nennen möchtet), sind Fotos zur Vermarktung der Beiträge wirklich essentiell und so kann es dann auch mal vorkommen, dass eine Dési enttäuscht auf ihrem Zimmer sitzt.
Als ich Shari von meiner Enttäuschung erzählte, konnte sie das total nachvollziehen und nach einer halben Stunde waren unsere Flüge nach London gebucht #spontanseinkannich

 

Da wir nur zum Fotografieren nach London flogen und nach zehn Jahren Freundschaft endlich mal ein Freundinnen-Wochenende für uns haben wollten, war es uns absolut nicht wichtig, dass wir in einer 5* Sterne Unterkunft schlafen. Es sollte günstig sein (damit wir vor Ort genug Geld ausgeben können) und nah am Flughafen sein (damit wir nicht noch früher als geplant aus den Federn müssen). Shari fand bei Airbnb eine tolle Bleibe in Stansted Mountfitchet (nur eine Station vom Flughafen entfernt). Dort hatten wir im Haus einer Familie ein Zimmer mit eigenem Bad. Für mich war das ungewohnt, weil ich sonst immer eine komplette Unterkunft für mich alleine gebucht hatte. Ich war also vorerst etwas skeptisch. Diese Skepsis wurde aber nach der ersten Sekunde bei Seite geschoben.
Wir wurden wahnsinnig freundlich empfangen, bekamen morgens leckere Bagels zum Frühstück und konnten uns super mit der Familie auf englisch unterhalten. Ihr kennt sicher dieses sonderbare Gefühl, wenn man bei fremden zu Gast ist… das hatten wir dort echt überhaupt nicht! Wir haben uns dort super wohl gefühlt und können diese Unterkunft mehr als empfehlen (vorausgesetzt ihr mögt Tiere uns seid nicht allergisch!).

Nun zu den Kosten. Für Unterkunft und Flug bezahlten wir schlappe 150,00 € (unser Flug ging von Frankfurt Hahn). Wir mussten früh aus dem Bett (ich glaube es war 3.30 Uhr, weil wir erst eine Stunde nach Hahn fahren mussten und der Flug um ca. 6.00 Uhr startete). Das Auto stellten wir am Flughafen auf dem Parkplatz ab. Der Parkplatz kostete für zwei Tage rund 50,00 €.  Sounds good, but…Lasst euch eins gesagt sein: London ist wahnsinnig teuer! Ich bin fast aus den Wolken gefallen, als ich den Wechselkurs gesehen habe. Als wir vor Ort waren, bekamen wir für 1,40 € einen £/Pfund. Umgerechnet hatte dann jeder ca. 280 € für 48 Stunden. Ich musste noch einige Male mit Kreditkarte zahlen, weil das Geld nicht reichte, dabei waren wir fast nur essen und Bahn/Bus fahren.

Glücklicherweise verloren wir Dank der Zeitverschiebung (in London ist es eine Stunde früher als hier) nicht wirklich Zeit und konnten den ersten Tag perfekt nutzen. Nach unserer Ankunft am Flughafen fuhren wir zuerst eine Stunde mit dem Bus von Stansted nach London in die Stadt. An der Liverpool Street Station gab es die Möglichkeit, das Gepäck abzugeben. Diese Möglichkeit nutzten wir natürlich und dann ging die Reise zu Fuß los. Unser erster Stop war, ihr werdet es nicht glauben: Starbucks 😀 Wir mussten erstmal etwas Frühstücken.
Nach unserem Frühstück liefen wir zur Tower Bridge.

Eins kann ich euch sagen: Wenn man zu Fuß durch die Gegend läuft, kriegt man viel mehr mit uns man sieht viel mehr. Die meisten Sachen sind zu Fuß super zu erreichen, also solltet ihr nicht die ganze Zeit mit der Underground herum fahren (zumal die wirklich überfüllt und nicht klimatisiert ist). Was wir nicht gemacht haben, aber auch zu empfehlen ist: Hop on, Hop off  Touren mit dem Bus. Diese Busse fahren alle Sehenswürdigkeiten an. Das Coole ist, dass ihr nicht immer auf den selben Bus springen müsst, sondern einfach den nächsten nehmen könnt, wenn ihr an einem Spot etwas länger bleiben möchtet 🙂

 

Als wir an der Tower Bridge ankamen, war ich Feuer und Flamme! Noch nie habe ich so eine schöne Brücke gesehen (ich habe aber auch noch nicht den Kontinent verlassen :p). Wir verbrachten glaube ich mehr als eine Stunde vor der Brücke und bekamen sogar mit, wie hinter uns ein Musikvideo gedreht wurde 🙂

Anschließend ging es für uns zum Buckingham Palace (die offizielle Residenz des britischen Monarchen in London). Wenn man sich Serien wie „The Royals“ angeschaut hat, interessiert es einen glaube ich noch mehr 😀 (By the way: wie uncool ist es eigentlich, dass eine weitere Staffel bisher nicht in Planung ist? Ich drehe durch :’D). Naja, anyway… Auf dem Weg dorthin kamen wir am London Eye vorbei (ein fest installiertes Riesenrad, direkt an der Themse) mit einer Höhe von 135 Metern ist es das höchste Riesenrad Europas. Da es wirklich sehr warm war, man in diesem Riesenrad in „Kapseln“ sitzt und ich zudem kein Fan von solchen Fahrgeschäften (naja, eigentlich von gar keinen Fahrgeschäften 😀 ) bin, ging es für uns direkt weiter und ich machte Bekanntschaft mit einer ziemlich coolen Möve. Danach liefen wir über die Westminster Bridge und sahen den Big Ben, der derzeit leider wegen Renovierungsarbeiten am Elizabeth Tower komplett ummantelt ist.

Vor dem Buckingham Palace standen wir dann auch ein ganzes Weilchen und beobachteten die Guards der Queen :’D
Keine Ahnung, wieso man es so spannend findet, sie zu beobachten. Sie machen auf ihrem Platz selbstverständlich nicht viel (ja, sie sind die Wächter und sorgen für die Sicherheit, aber das Beobachten an sich ist jetzt nichts Besonderes). Sie stehen da nur mit ihrem Gewehr herum, machen alle zehn Minuten ihre 15 Schritte (ich glaube jedenfalls, dass es 15 waren) und stellen sich dann wieder auf ihren Platz. Als wir dort waren, standen nur zwei Wächter draußen. Für gewöhnlich sind es glaube ich vier. Changing of the guards  (Wachwechsel am Morgen) haben wir uns nicht angeguckt (das war mir dann doch zu viel Tourismus und auf Youtube kann man sich einen guten Eindruck davon verschaffen). Nichts desto trotz finde ich, dass man sich den Palast auf jeden Fall ansehen sollte.

 

 

Danach ging es erstmal ganz gemütlich etwas essen. Wir entschieden uns für das Élan Café. Die Einrichtung und das Ambiente – ein absoluter Hingucker. Allerdings nicht das idealste Licht zum Fotografieren, deswegen habt ihr auch keine Fotos davon zu Gesicht bekommen. Ich war mit meinem Essen eigentlich zufrieden (Lachs mit Spargel und Wildreis), Shari war leider nicht so glücklich.
Falls ihr also auch überlegt, dorthin zu fahren, würde ich wahrscheinlich eher empfehlen, etwas zu trinken oder ein Stück Kuchen zu essen.

Nachdem wir uns gestärkt hatten, wollten wir unbedingt nach Notting Hill. Notting Hill ist ein wunderschöner Stadtteil, der seinen ganz eigenen Charme versprüht.
Die Portobello Road lädt definitiv zum Verweilen ein (ich höre mich an, wie eine Sprecherin aus einer Doku, stimmt’s? 😀 ). Wieder zurück zur Portobello Road 😀
Dort gibt es mega viele kleine Lädchen mit tollen Antiquitäten, Hippie Klamotten und vieles mehr! Von Mo-Fr wird dort ein Lebensmittelmarkt veranstaltet, den wir leider verpassten, weil wir zu spät vor Ort waren. Wir haben die Marktarbeiter nur noch beim Einpacken beobachten können 😀

Am Abend fuhren wir dann mit dem Zug ca. 1,5 Std. nach Mountfitchet in unsere Unterkunft und fielen nach einem Tag London todmüde ins Bett.

Für den zweiten Tag stellten wir uns den Wecker auf 8.00 Uhr (wir hätten sonst vermutlich verschlafen, weil wir schon am ersten Tag rund 15 Kilometer mit unseren kurzen Beinchen gelaufen waren!) Nachdem wir uns entspannt fertig gemacht hatten, fuhren wir nach Camden Town und besuchten als aller erstes den Camden Market, den sehr viele von euch empfohlen hatten. Der Camden Market ist einer der bekanntesten und größten Märkte der Stadt. Als wir reinkamen, war es für uns erstmal die völlige Reizüberflutung. Ihr müsst wissen, dass der Camden Market aus einer Ansammlung verschiedener Märkte besteht – wir hielten uns natürlich die meiste Zeit beim Essen auf, what else? Unser Highlight war definitiv die frische Kokosnuss. Ein Besuch lohnt sich!

 

Zu diesem Zeitpunkt waren wir dann ca. fünf Kilogramm schwerer und dann wollten wir Shoppen gehen. Shoppen, mit dickem Bauch und 30 Grad im Schatten. Dési und Shari haben immer die besten Ideen.  Drei Stunden später… Natürlich wurden wir auf unserer Suche nicht wirklich fündig (ich glaube jeder von uns fand genau EIN Outfit) und zu allem Überfluss verletzte sich Shari am kleinen Fußzeh. Was genau passierte weiß ich nicht mehr, aber sie verlor ungefähr 50 Liter Blut (ihr merkt, ich neige zur Dramatik – Drama mit Dési und so 😀 ). Die Apotheke war zum Glück nicht weit und mit so einer tollen Arzthelferin wie mir, verging der Schmerz auch im Nu.

 

Es ist mir ja schon fast peinlich, das zu schreiben, aber dann hatten wir (drei Mal dürft ihr raten) schon wieder Hunger :’D
Dieser Blogpost besteht quasi nur aus Essen. Ich entschuldige mich vielmals. Diesmal wollten wir aber nicht schon wieder irgendwas ausprobieren und das Risiko eingehen, am Ende enttäuscht zu sein. Also liefen wir zum nahegelegenen Vapiano und verbrachten dort erstmal 1-2 Stündchen, um unseren und den Akku unserer Handies aufzuladen.
Das war denke ich der teuerste Vapiano Besuch, den ich jemals hatte (weil £ und nicht € !).

Der letzte Spot für diesen Tag, auf den ich mich by the way super freute, war Peggy Porschen Cakes.
Ein super süßes, kleines Café in der Ebury Street. Wer die Farbe rosa liebt, ist hier perfekt aufgehoben. Schon von außen zieht es die volle Aufmerksamkeit auf sich.
Die Cupcakes und der Kuchen sehen nicht nur gut aus – sie schmecken auch wirklich gut. Tja, Qualität hat aber auch seinen Preis, also zahlten wir für  3 Getränke und zwei Küchlein fast 40 £ (umgerechnet ca. 56 €).

Danach ging es dann wieder völlig erledigt nach Mountfitchet und am nächsten Morgen mussten wir wieder super früh aufstehen, damit wir unseren Flieger nicht verpassen 😀

Im Großen und Ganzen war der Trip wirklich super schön. Wir haben in der kurzen Zeit (trotz unserer häufigen Orientierungslosigkeit) viel gesehen, viel erlebt und viel gelacht.
Das schönste an diesem Trip war, dass Shari und ich endlich mal mehr als drei Stunden miteinander verbringen konnten. Durch unsere Selbstständigkeit sehen wir uns leider viel zu selten.
Ich kann euch so einen Kurztrip wirklich empfehlen, plant aber ein gewisses Budget ein. Das Wochenende hat jeden von uns rund 500,00 € gekostet (mit Flug, Unterkunft, Essen, Bus/Bahn & ein klitzekleines bisschen Shoppen).

Ich hoffe euch hat dieser Blogpost gefallen!
Wart ihr schon Mal in London? Wo muss man noch unbedingt hin/was muss man gesehen haben?

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