Hochzeitsplanung – Tipps und Tricks einer Hochzeitsfotografin

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Tipps einer Hochzeitsfotografin

In den letzten Jahren meiner Selbstständigkeit als Hochzeitsfotografin habe ich wirklich sehr viele Hochzeiten begleiten dürfen und gerade in der Anfangszeit meiner Tätigkeit, sind mir immer wieder Dinge aufgefallen, die ich anders machen würde.
Seit einigen Jahren spreche ich diese Dinge vorab immer bei meinen Brautpaaren an, um Unannehmlichkeiten oder Ärgernisse zu vermeiden. Damit noch mehr davon profitieren können, teile ich einige Hochzeitstipps heute mit euch!

Unplugged Wedding

„Unplugged Wedding“ sind zwei Wörter, die glücklicherweise immer mehr Menschen ein Begriff werden. Doch was genau soll das bedeuten?
Heutzutage hat jeder die Möglichkeit mit dem Smartphone Fotos zu machen. Grundlegend ist das ja echt cool, auf Hochzeiten ist es allerdings mehr als unerwünscht.
Ich weiß, dass die Gäste es gar nicht böse meinen und nur Fotos für die Ewigkeit schießen möchten. Es gibt aber einige Dinge, die jedem bewusst sein sollten:
1. Die Gäste haben immer eine schlechtere Perspektive als der gebuchte Fotograf, der sich frei bewegen darf!
2. Mit dem Blitzlichtgewitter ruinieren die Gäste dem Fotografen die Fotos, für die das Brautpaar viel Geld bezahlt.
3. Die Gäste ruinieren dem Brautpaar dadurch ebenfalls die Fotos – man sieht anschließend keine Gesichter sondern nur Kameras und Smartphones.
4. Die Gäste können durch die Unruhe, die dadurch entsteht, die Zeremonie nicht richtig genießen.

Mein Tipp: Weist die Hochzeitsgesellschaft darauf hin, dass ein/e Fotograf/in vor Ort ist, welche/r die schönsten Momente für euch festhält. Das könnt ihr ganz einfach mit einem Schild machen, das ihr an einem Ort aufstellt, an dem jeder Gast vorbei kommt (z.B. am Eingang der Kirche). So eine wichtige Information solltet ihr keinesfalls ausschließlich ins Kirchenheft schreiben, denn viele schlagen das Heft erst auf, wenn es benötigt wird. In meinem Shop könnt ihr für wenig Geld ein solches Schild erwerben.

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Der Tortenanschnitt

Wir alle wissen, was es mit dem Tortenanschnitt auf sich hat. Wer die Hand beim Anschnitt oben hat, so sagt man, behält in der Ehe die Oberhand.
Leider schwappte vor einigen Jahren der amerikanische Trend zu uns rüber, die Torte erst um Mitternacht anzuschneiden. Ich rate immer davon ab.
Wieso, erkläre ich euch jetzt:
Auf den meisten Hochzeiten startet das Abendessen zwischen 18.30 Uhr und 19.00 Uhr. Da viele Paare eine Vorspeise, Hauptspeise und Nachspeise reichen, zieht sich das Essen meistens ziemlich in die Länge (ca. 2 Stunden).
In der Regel ist die Hochzeitsgesellschaft dann satt. Nach einer kurzen Pause wird die Tanzfläche eröffnet. Wenn die Gäste endlich alle auf der Tanzfläche erscheinen und die Party richtig ins Rollen kommt, sollte man die Torte nicht mehr anschneiden. Man geht das Risiko ein, die Stimmung zu kippen.

Mein Tipp: reicht die Torte am Nachmittag zum Kaffee und Kuchen (z.B. parallel zum Sektempfang) oder nach dem Hauptgang (wenn ihr sie nach dem Hauptgang als Dessert reicht, spart ihr euch sogar noch etwas Geld 😉 )

Der Eröffnungstanz

Das Brautpaar eröffnet mit dem „Eröffnungstanz“ die Tanzfläche. Da der erste Tanz des Brautpaares etwas ganz besonderes und oft auch sehr emotional ist, stehen dafür alle Gäste auf und bilden einen Kreis.
So ein Eröffnungstanz kann sich für die Gäste aber auch ziemlich lang anfühlen, wenn sie darauf warten, selber das Tanzbein schwingen zu dürfen. Weil man das einigen Gästen leider relativ schnell ansieht (was für die Hochzeitsfotos nicht so schön ist), solltet ihr dem entgegenwirken!

Mein Tipp: Wunderkerzen! Eure Gäste sind dann „beschäftigt“ und freuen sich wie kleine Kinder und gleichzeitig erschaffen sie für den Hochzeitsfotografen ein tolles Bokeh.

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Die 3-Sekunden Regel

Meine Kunden werden nun wahrscheinlich schmunzeln, weil sie sich noch genau an den Moment erinnern, als ich beim Kennenlerngespräch von der „3-Sekunden-Regel“ sprach.
Hand auf’s Herz: Der Ringtausch und der Kuss sind zwei der essentiellsten Momente am Hochzeitstag! Deswegen solltet ihr euch für diese zwei Schlüsselmomente etwas Zeit lassen.

Mein Tipp: Zählt im Geiste bis drei. So kann der Fotograf das perfekte Foto schießen und ihr könnt den Moment genießen!

Der Sitzplatz des Fotografen

Eine der am häufigsten gestellten Fragen: Isst der Fotograf an der Hochzeit mit? Der Fotograf begleitet euch bei einer Hochzeitsreportage meist vom Getting Ready (morgens) bis zur Party (nachts). 12-stündige Reportagen sind da keine Seltenheit. Dass der Fotograf dann eine Stärkung braucht, sollte eigentlich jedem klar sein. Mir ist es sehr wichtig, dass ich dem Brautpaar schon vorab mitteile, welcher Sitzplatz für mich am besten geeignet ist, damit sie das bei der Planung der Tischordnung berücksichtigen können.
Am Abend, wenn alle sitzen, werden oft Spiele gespielt oder Reden gehalten. Deswegen solltet ihr darauf achten, dass der Fotograf einen geeigneten Platz hat.

Mein Tipp: Gebt dem Fotograf/ der Fotografin einen Sitzplatz am Rand eines Tisches (und nicht in einer Ecke), damit er/sie schnell aufstehen kann um die bedeutenden Momente einzufangen. Wenn der Fotograf/ die Fotografin erst Stühle rücken oder Menschen bitten muss, sich von ihren Plätzen zu erheben, kann der Moment schon mal vorbei sein (außerdem kann der Lärm, der dabei entsteht, stören).

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Das Kennenlerngespräch

Die Hochzeit ist einer der bedeutendsten und intimsten Tage eines Paares. Man will diesen Tag nur mit Menschen verbringen, die man wirklich gern hat. Wieso also jemand Fremden für die eigene Hochzeit engagieren?
Die Dienstleister machen den Tag am Ende zu dem, was er ist. Angefangen von dem Make-Up Artist bis zum DJ. Wenn euch einer eurer Dienstleister unsympathisch ist, wird sich das negativ auf eure Laune auswirken. Das wiederum wird auf den Fotos zu sehen sein. Die Fotos werdet ihr euch lebenslang ansehen. Wie ihr seht, ist es ein ewiger Teufelskreis.

 

Mein Tipp: Lernt eure Dienstleister kennen, bevor ihr sie bucht! Vereinbart ein Kennenlerngespräch und schaut, ob die Sympathie von beiden Seiten passt. So seid ihr auf der sicheren Seite und habt ein besseres Gefühl.

Das Brautpaarshooting

Eines der absoluten Highlights ist natürlich immer das Brautpaarshooting, denn mit diesen Fotos tapeziert man nach der Hochzeit die ganze Wohnung.
Aber wie lange dauert das Shooting, wann ist dafür die beste Zeit und wo macht man es am besten?

Dauer des Shootings

Das Shooting sollte die Dauer von 90 Minuten nicht überschreiten (Fahrtzeit zu Shootingspots einberechnet). Ich splitte das Brautpaarshooting gerne in zwei Teile, damit die Hochzeitsgesellschaft die Abstinenz des Brautpaares nicht zu sehr zu Spüren bekommt.

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Die beste Zeit

Die beste Zeit für den ersten Teil ist nach dem Sektempfang, da es ohnehin eine Weile dauert, bis alle Gäste an der Hochzeitslocation ankommen. So bekommen die Gäste gar nicht mit, dass ihr weg gewesen seid.
Den zweiten Teil mache ich meistens zwischen Vorspeise und Hauptgang (je nachdem, wann das Abendessen stattfindet). Eine „Kleinigkeit“, die man niemals außer Acht lassen sollte: Den Stand der Sonne.
Da die meisten Hochzeiten von Mai-September stattfinden, sollte man sich vorzeitig darüber informieren, wann die Sonne am eigenen Hochzeitstag untergeht (Google macht’s möglich!). So kann das Brautpaar bewusst etwas Zeit für das Shooting einplanen und eine Kollision im Tagesablauf vermeiden. Ihr werdet zu keiner anderen Zeit so magisches Licht, wie kurz vor dem Sonnenuntergang bekommen.

Shootinglocations

Ich schaue mich gerne am Tag der Hochzeit an den Locations um und überlege mir, wo ich am besten fotografieren kann. Es ist den Fotografen allerdings nicht immer möglich, sich die Hochzeitslocation vorab anzusehen, deswegen solltet ihr sicherheitshalber Fotos von eurer Location machen (Fotos von den Räumen, vom Außenbereich, und ggf. von Spots, an denen man das Shooting machen könnte). So kann der Fotograf sich schon vorher ein Bild von eurer Location machen. Jede Hochzeit hat einen Stil, deswegen kann man nicht pauschalisieren, welche Location sich für die Fotos am besten eignet. Ich bevorzuge tolle Lanschaften z.B. Wiesen, Wälder, Berge und Strände.

Mein Tipp:  Location vor der Hochzeit weitgehend unter die Lupe nehmen, den Sonnenstand im Blick behalten und alles mit Fotos/Videos dokumentieren (das ist übrigens auch für Eure Planung z.B. wegen Stellmöglichkeiten sehr hilfreich).
Genügend Zeit für das Shooting einplanen und die Fahrtzeit zu Spots berücksichtigen! Auf eine Shootingassistenz (z.B. die Trauzeugin oder Brautjungfer) sollte man nicht verzichten. Sie kann eure Essentials (Lippenstift, Haarspray, Puder etc.) tragen und das Kleid/den Schleier beim Shooting richten.

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Notfallkörbchen

Wir alle haben schon von dem berühmten Notfallkörbchen für die Hochzeit gehört. Doch was gehört da eigentlich wirklich rein und an welche Essentials denkt man vielleicht nicht im ersten Moment?
Für das Notfallkörbchen im Bad sollte auf jeden Fall folgendes besorgt werden:

• Blasenpflaster/ normale Pflaster
• Haarspray
• Haarwachs
• Wattestäbchen (z.B. wegen Schminke)
• Tampons
• Zahnseide
• Schmerztabletten
• Erfrischungstücher
• Deo
• Bobbypins
• Sicherheitsnadeln
• Nageletui
• Kamm/Bürste

Außerdem lege ich euch wirklich ans Herz, über eine kühlende Möglichkeit wie Fächer nachzudenken, falls eure Location nicht klimatisiert ist. Fächer bekommt ihr auf Amazon in großer Auflage für wenig Geld, HIER habe ich euch ein Beispiel herausgesucht.
Mittlerweile kann man Fächer für Hochzeiten bedrucken lassen. Ein tolles Gastgeschenk 😉

Regen am Hochzeitstag

Ja, das Wetter in Deutschland ist unberechenbar. Leider  muss ich zugeben, dass ich im Jahr 2019 meine ersten Hochzeiten im Regen hatte. Somit auch die ersten Hochzeitsfotos im Regen.
Gutes Wetter kann man leider nicht bestellen, man kann aber bei jeder Witterung tolle Fotos machen. Steckt also niemals den Kopf in den Sand, auch wenn es im ersten Moment total ärgerlich zu sein scheint.
Ich habe für diesen Fall transparente Regenschirme gekauft und was soll ich sagen? Es sind wunderschöne, einzigartige Hochzeitsfotos bei Regen entstanden.

Mein Tipp: Kauft euch einen transparenten Schirm oder sucht nach überdachten Locations. Sollten Hochzeitsbilder im Regen für euch nicht in Frage kommen, empfehle ich euch ein After-Wedding-Shooting. Welche Vorteile ein solches mit sich bringt, könnt ihr gerne HIER nachlesen.

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Die Freie Trauung

Immer mehr Menschen verzichten auf eine kirchliche Trauung und heiraten im Freien. Auch bei Freien Trauungen gibt es einige Dinge, die man beachten sollte.
Leider ist es mir schon öfter aufgefallen, dass der Stand der Sonne bei einer Freien Trauung schlichtweg ignoriert wurde. Die Gäste und auch das Brautpaar saßen bei 30ºC im Schatten in der prallen Sonne und konnten deswegen die Augen kaum offen halten.
Hinzu kommt, dass man den Gästen und dem Brautpaar förmlich ansehen konnte wie warm ihnen war, da ihnen der Schweiß von der Stirn tropfte. Natürlich ist das für die Hochzeitsfotos eher suboptimal.

Mein Tipp: Sucht euch für die Zeremonie ein schattiges Plätzchen (z.B. unter Bäumen, in einer Scheune, ein Zelt o.ä.). Ein Sonnensegel eignet sich auch hervorragend für die Freie Trauung. Es sieht nicht nur schön aus, es spendet auch weiträumig Schatten.

 

Weitere Tipps und Tricks bekommst du in meinem Ratgeber

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